APRIL, APRIL ! agilis-Projekt zum Schutz der Zauneidechse (Lacerta agilis)

Zum Schutz der Zauneidechse ruft das Eisenbahnverkehrsunternehmen agilis zum 1. April ein Projekt ins Leben, das die Zahl der beim Überqueren der Bahnstrecken überfahrenen Reptilien verringern soll.

Mit Frühlingsbeginn erwachen die Zauneidechsen (lat. Lacerta agilis) aus ihrem Winterlager. Beim morgendlichen Sonnenbad vor der Futtersuche nutzen die Tiere sehr häufig das der Sonne zugewandte Schotterbett an den Gleisen, auf denen u.a. agilis-Züge verkehren. Besondere Durchlässe an den Lärmschutzwänden erleichtern den Tieren dort bereits seit Längerem den Zugang und das Überqueren der Bahntrassen.

Tempo runter für Lacerta
Um den wechselwarmen Reptilien auch bereits bei niedrigeren Temperaturen die Flucht zu ermöglichen, hat das Eisenbahnunternehmen in beiden Netzen an besonders frequentierten Stellen Langsamfahrstellen mit 60 km/h (Lf 6) und 40 km/h (Lf 4) eingerichtet. 

Hinweise am Zug
agilis-Geschäftsführer Gerhard Knöbel setzt auf das Verständnis der Fahrgäste. „Die Eidechsen sind sozusagen unsere Namensvettern. Nicht zuletzt deshalb ist es uns ein Anliegen, uns für den Schutz der Lacerta agilis einzusetzen. Mit gut sichtbaren Aufklebern auf den betreffenden Zügen kann jeder Fahrgast auf sympathische Weise sofort erkennen, dass sich die Fahrzeiten im Sinne des Tierschutzes ein klein wenig verlängern können,“ so Knöbel.

 

 

Schützenswertes Reptil
Vor allem im Donautal, an den Hängen des Jura sowie in den hügeligen Regionen Oberfrankens ist die Zauneidechse an Böschungen und steinigen Hängen heimisch. Die Tiere werden etwa 24 cm groß. Die Färbung ist variabel, und hängt unter anderem von Jahreszeit, Geschlecht oder Alter ab. Vor allem in Süddeutschland sind die männlichen Tiere auffällig smaragdgrün und grau gezeichnet. Die Weibchen sind ein wenig unauffälliger. Die männlichen Zauneidechsen und Jungtiere erwachen im März aus den Winterlagern, die Weibchen ein wenig später. Die Paarungszeit dauert von April bis Juni. Ab August bis Oktober ziehen sich die Tiere wieder zur Überwinterung zurück.