agilis hat den ersten eigenen Fahrsimulator in Betrieb genommen. Damit erhöht das Eisenbahnunternehmen den bereits praktizierten hohen Standard in der praxisnahen Aus- und Weiterbildung seiner Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer. Bisher hatte agilis regelmäßig Simulatoren aus dem BeNEX-Konzernverbund im Einsatz. Das neue Gerät kann flexibel eingesetzt werden und kommt bei den regelmäßig durchgeführten Schulungen der Triebfahrzeugführer sowie ab 2025 bei der Prüfung der Auszubildenden zum Triebfahrzeugführer zum Einsatz.
Auf dem Simulator können die Ausbilder im Rahmen der jährlich durchgeführten Schulungen alle Arten von betrieblichen Ausnahmesituationen oder Störungen darstellen und mit den Triebfahrzeugführerinnen und -führern interaktiv üben. Dabei erleben die Übenden die Auswirkungen ihrer Reaktionen unmittelbar und erlangen so mehr Handlungssicherheit im täglichen Betrieb.
Zudem können auf dem Simulator vorgeschriebene Überwachungsfahrten durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um dokumentierte Begleitfahrten, bei denen regelkonformes Handeln des Triebfahrzeugführers und Abweichungen davon festgestellt, dokumentiert und besprochen werden.
agilis Geschäftsführer Dr. Axel Hennighausen erläutert: „Wir legen großen Wert auf die regelmäßige Fortbildung und Qualifizierung der Triebfahrzeugführer, auch über die gesetzlichen und betrieblichen Vorgaben hinaus. Nur so kann jederzeit ein sicherer Eisenbahnbetrieb gewährleistet werden. Das gilt ganz besonders in Situationen, die vom alltäglichen Normalbetrieb abweichen.“
Das Unternehmen verfügt jetzt über einen exakten Nachbau des Führerstandes der bei agilis im Netz Mitte verkehrenden Züge der Baureihe 440 (Alstom Coradia Continental). Das Gerät kann zudem den Führerstand der ab Dezember 2024 eingesetzten Mireo-Züge simulieren sowie das europäische Zugbeeinflussungs- und Sicherungssystem ETCS.
Im Herbst wird der Simulator aus der Verwaltung in Bayreuth ins Netz Mitte umziehen und in Regensburg und Donauwörth eingesetzt. Für das agilis Netz Nord in Oberfranken investiert das Unternehmen noch im Laufe dieses Jahres in einen zweiten Simulator, der ein realitätsgetreuer Nachbau des Führerpultes des dort eingesetzten RegioShuttle der Baureihe 650 ist. Insgesamt liegt die Investitionssumme im mittleren sechsstellligen Euro-Bereich.